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Sinnvolle Mobilität

Gelterkinden, 2023.09.08
Bahnstrom für elektrische Postautos
..."In der Oberbaselbieter Gemeinde wollen PostAuto und SBB gemeinsam ein Pilotprojekt starten. Es ist schweizweit das erste dieser Art. «Dank Bahnstrom können wir unsere Busse auch tagsüber laden. Das hat den Vorteil, dass die Busse kleinere Batterien benötigen», erklärte Saner."
...«Netz verkraftet es problemlos»
Vor knapp drei Jahren hatten die SBB die Idee, den Bahnstrom auch Busunternehmen zur Verfügung zu stellen. Damit wollen die SBB laut einer Medienmitteilung «einen Beitrag an die Energiestrategie 2050 des Bundes» leisten. Ein Risiko für den eigenen Betrieb stellt die «Stromabgabe» laut Christoph Belser nicht dar: Für das Bahnstromnetz sei die daraus resultierende Belastung gering. Der Gelterkinder Gemeinderat arbeitet bei den SBB, beim Pilotprojekt verantwortet er mit seinem Team den Fahrleitungsteil aufseiten SBB.
«PostAuto wird Restkapazitäten beziehen. Das Bahnstromnetz kann dies problemlos verkraften.» Es sei ohnehin auf die «Lastspitzen» am Morgen und am Abend ausgelegt, dazwischen gebe es noch ausreichend freie Kapazitäten.
..."Doch warum ist ausgerechnet das Baselbiet als Standort für das Pilotprojekt ausgewählt worden? Den Ausschlag hat laut Dominik Saner von PostAuto der Regierungsrat gegeben. Dieser habe sich dafür starkgemacht, dass PostAuto ihre Flotte im Kanton rasch elektrifiziert. «Baselland ist aus unserer Sicht ein sehr progressiver Kanton, was die Förderung der Elektromobilität betrifft.» "

Infrastrukturabgabe auf Akkus von privaten e-Autos

Beim Verbrenner wird die Infrastrukturabgabe über den Treibstoff erhoben. Je weniger Rohstoff (Benzin/Diesel) man beansprucht umso geringer die Abgabe. Auch beim Elektrofahrzeug sollte der Fokus auf den Verbrauch der endlichen Rohstoffe gelegt werden und die Masse des Akkus für die Infrastruktur Abgabe ausschlaggebend sein. Im Gegensatz zu den beschränkt vorhandenen Rohstoffen ist die Energie für die nächsten 4 Milliarden Jahre praktisch unbeschränkt verfügbar.
Betrag: CHF 350 jährlich pro 100kg Akku während 10 Jahren.
Das ist etwa gleichviel wie ein sparsamer Verbrenner pro Jahr im Durchschnitt an Steuern auf Benzin/Diesel entrichtet (Pro Liter rund 90 Rappen. Auf 10'000km pro Jahr CHF 360 bei 4 Liter/100km Verbrauch)
Vorteile dieser Lenkungsabgabe:
Sinnvolle Förderung von e-Autos mit leichteren Akkus. Der Umweltvorteil von Elektroautos ist im Kurzstreckeneinsatz weitaus am grössten. Im Kurzstreckenverkehr ist der Abgasausstoss (Stichwort "kalter Kat") extrem hoch. Schwere Akkus erhöhen den Feinstaub durch stärkeren Pneuabrieb und verschlechtern zudem die Umweltbilanz durch massiv erhöhte Rohstoffverschwendung. Bei wenig genutzten grossen Akkus (unter 50'000km pro Jahr) geht viel Rohstoff durch chemische Alterung verloren.
Grössere Akkus können bei zusätzlicher Nutzung als Pufferakkus im V2X Modus Sinn machen. Autos mit V2X Technologie (in Japan obligatorisch, VW startet 2023 damit) können die Lenkungsabgaben wieder reinholen. Wenn man mit einem 80kWh Akku täglich 60kWh zu CHF 0.1 von der Photovoltaikanlage via Quartiernetz in die Nacht verschiebt, dann verdient man CHF 2200 im Jahr.
Nur zum Autofahren sind diese Akkus zu schade. Moderne 500kg schwere Akkus sind für 500'000km (Feststoffakkus bis 1 Mio) ausgelegt. Werte, welche die meisten privaten Fahrzeugbesitzer nicht einmal ansatzweise erreichen. Sie lassen somit zu, dass diese wertvollen Speicher durch Unternutzung mit der Zeit vergammeln.
Durch die Beschränkung der Abgabe auf 10 Jahre werden qualitativ hochstehende zyklenfeste Akkus gefördert, die in einem zweiten "Leben" als stationäre Speicher und Puffer zur Netzstabilisierung eingesetzt werden können.
Bild1: Der rund 700kg schwere Akku nimmt die gesamte Bodenplatte ein und verringert so die Innenhöhe. Das Platzangebot ist geringer als bei einem gleich grossen Verbrenner!
Bild 2: Kleinere Akkus werden unter den Sitzen eingebaut und verringern die Innenhöhe nicht.

Elektrische Mikromobilität